Florastrasse 63a
Mehrfamilienhaus in Minergie-P Standard
Mietwohnungen höherer Standard
Adresse: Florastrasse 63a, 8610 Uster
Bauherrschaft: Privat
Ausführung: April 2010 bis Februar 2011
Mitarbeit: Urs Michel
Ausgangs-Situation
Das stattliche Stadthaus Bj. 1811 und das dahinter stehende kleinere Ökonomiegebäude mit dem dazwischen liegenden Hof bilden ein für Uster im nördlichen Teil der Florastrasse typisches Ensemble. Dazu gehört die grosszügige Gartenanlage mit altem Baumbestand, welche zusammen mit den nachbarlichen reich bepflanzten Villengärten der Florastrasse den Namen gaben. Charakteristisch für die Zeit der Industrialisierung ist das Anwesen im Inventar der schützenswerten Bauten des Kantons vorgemerkt.
Denkmalpflege
Das in jüngerer Zeit bereits mehrmals umgebaute Ökonomiegebäude wünschte die Bauherrschaft durch einen Neubau zu ersetzen. Das von den Behörden verlangte bauhistorische Gutachten attestierte dem Hauptgebäude samt Gartenumschwung eine hochgradig integrale Schutzwürdigkeit. In einem Schutzvertrag vereinbarte die Eigentümerschaft mit der Denkmalpflege, dass dieser Teil, das Wohnhaus, vollumfänglich unter Schutz gestellt wird. Das Ökonomiegemäude wird aber für einen Ersatzneubau frei gegeben.
Ersatzneubau
Mit dem Entscheid, einen Neubau zu realisieren gehen räumlich, architektonisch und auch energetisch neue Türen auf. Mit der Ustermer Stadtbildkommission wird vereinbart, dass die räumliche Beziehung der beiden Häuser auf dem Gelände mit dem dazwischen liegenden Hof beim Neubau wieder aufgenommen werden soll. Der volumetrische Eindruck des Neubaus soll sich klar dem historischen Wohnhaus unterordnen und als Nebenbau erkennbar sein. Mein Neubau mit seinen sehr klaren, kubischen Formen, den Vor- und Rücksprüngen, hebt sich gestalterisch einerseits deutlich vom Altbau ab. Verbindend bleibt die Erschliessung über den Hof, ein möglicher Begegnungsort der Bewohner beider Liegenschaften. Der grosszügig mit freien Formen gestaltete Garten im Süden setzt sich nördlich des Hofes fort. Dort um den Neubau aber in streng rechteckiger Formgestaltung. Die Baumkronen der hochstämmigen Bäume entlang der Zufahrtsstrasse und die darunter stehende Hecke schliessen das Gelände gegen die Strasse ab und nehmen den Charakter der Flurhecke, welche in diesen Stichstrassen typisch sind, in neuer Form wieder auf. Der Neubau ist gegliedert in eine grosszügige Maisonette Wohnung, einem separaten Studio und eine mit überhohen Decken ausgestattete, sehr offenen Atelierwohnung. In der neuen Unterkellerung befinden sich das Kunstarchiv, die gesamte Haustechnik und die Kellerräume.
Minergie-P
Zur zeitigen Architektur passend entschliesst sich die Eigentümerschaft für eine möglichst energieeffiziente Lösung und strebt die Zertifizierung MINERGIE-P® an. Mit diesen sehr strengen Anforderungen ist das Gebäude als Gesamtsystem in allen seinen Teilen konsequent auf Energieeffizienz hin geplant, gebaut und im Betrieb optimiert.